Gut gefüllt war der Saal in Alten Wirt am Sonntagvormittag: Rund 70 Bürgerinnen & Bürger wollten dabei sein, wenn Bruder Benedikt alias Tilo Hoffmann in seiner Fastenpredigt die Politik in Hohenbrunn kommentiert. Dieses Jahr konnte der Vorsitzende des Bürgerforums, Manfred Haucke, auch Bürgermeister Dr. Straßmair und einige Gemeinderäte (CSU, die GRÜNEN, FDP) als Zuschauer begrüßen.

Los gings mit einer kleinen historischen Einordnung der „Fastenpredigt“ von Andreas Schlick. Ohne die Begriffe „Fastenzeit“ und Fastenbier“ wohl nur schwer erklärbar. Ursprung des Starkbiers liegt ja im 17.Jahrhundert in Bayern, interessanterweise im „Südosten von München“ durch die Paulaner Mönche. Der Salvator erblickte as Licht der Welt. Direkt vom Heiligen Vater in Rom bekamen die Mönche die „Erlaubnis“, das Starkbier auch in der Fastenzeit auszuschenken. Die Begriffe „Flüssiges Brot“ und „Flüssiges bricht Fasten nicht“ waren geboren.

Im Anschluss erinnerte Manfred Haucke an die deftigen Fastenpredigten in der Vergangenheit. Zum Beispiel an die Begrüßung von Walter Sedlmayr im Jahr 1983: „Sehr verehrte Herren Verbrecher und Verleumder, werte Lügner und Lügnerinnen, liebe müde und kalte Krieger, blutige Stümper, Dilettanten, Gaukler, hochgeschätzte geistige Bürgerkrieger, Brandstifter, Brunnenvergifter, ehrenwerte Erpresser, Klimavergifter und Klassenkämpfer, liebe Handlanger Moskaus…“ Seine Bemerkung, dass diese Charaktere in der Lokalpolitik ja meist so nicht vorkämen…? wurde vom Auditorium mit lautem Gelächter quittiert.

Und dann legte Bruder Benedikt los: Hintersinnig, intelligent und mit viel tollen Einfällen und Ideen nahm er die Hohenbrunner Politik auf’s Korn. Inspiriert durch die Begrüßung im Gemeinderat als neues Mitglied durch den Bürgermeister („Sie wissen wohl auch nicht, was Sie am Donnerstagabend tun sollen“) nahm er die früheren Fernsehserien und Filme als „roten Faden“, um damit die Parallelen zu Hohenbrunn zu ziehen.  Immer wieder Szenenapplaus, und am Ende lang anhaltender Beifall. Die meisten Zuschauer waren sich einig: Best Fastenpredigt ever!

Hier die besten Sprüche nochmals zum Genießen:

Lange Umsetzungszeiten in Hohenbrunn (Wetten, dass?)

Über manche Themen wird gefühlt schon so lange geredet, wie Thomas Gottschalk „Wetten Dass“ moderiert hat – ohne dass was passiert.

Realschule und Wohnen (Der Millionenbauer)

Ob mit dem Ganzen auch Hohenbrunner Heimat verkauft wurde, muss jeder selbst beurteilen – auf alle Fälle wird sich die Heimat deutlich verändern. Aber wahrscheinlich ist das dem Großteil der Hohenbrunner Bürger noch gar nicht bewusst und man befasst sich erst damit, wenn die ersten Maßnahmen umgesetzt werden. Denn wie sagte Warren Buffet: „Erst wenn die Ebbe kommt, sieht man wer nackt schwimmt.“

Erhöhung Friedhofsgebühren (Der Brandner Kasper und das ewige Leben)

Vielleicht überlegt sich der ein oder andere in Hohenbrunn ja jetzt auch, den Boandlkramer zu bescheißen, wenn es bei ihm einmal so weit ist. Denn Sterben in Hohenbrunn wird deutlich teurer. Hoffen wir, dass das Defizit vom Friedhof auch wirklich weniger wird, nicht dass jemand als Nächstes wohlmöglich auf die Idee kommt, ein Eintrittsgeld für den Friedhof einzuführen.

Da würde ich nämlich mit dem Wolfgang Ambros sagen:

Es lebe der Zentralfriedhof
Und alle seine Toten
Aber ein Eintrittsgeld für Lebende
bleibt ausnahmslos verboten.

Abstimmungen und Entscheidungen im Bauausschuss (Pronto Salvatore)

Wer erinnert sich nicht: Unter welcher Nußschale liegt die Kugel? Rot, blau oder gelb? Ja und auch bei den Abstimmungen im Gemeinderat muss es einen Hütchenspieler geben, der letztendlich entscheidet, unter welchem Hütchen die richtige Antwort liegt.z.B. wenn es um die Frage geht, ob man ein Bauvorhaben strikt nach den Regelungen des Bebauungsplanes oder vielleicht mit dem richtigen Augenmaß beurteilt.

Die Hohenbrunner Ampel (Der 7. Sinn)

Ja, da liegt natürlich ein Vergleich zur politischen Ampel in Berlin sehr nahe. Die gleichen Farben und viele Unfälle. In Hohenbrunn dagegen besteht ja eine Ampel nur aus zwei Farben. Schwarz und eine andere Farbe, bei der man die eigentliche grüne Färbung gar nicht mehr so erkennen mag.

Dialog in Hohenbrunn (RTL Samstag Nacht: Kentucky schreit …)

Hier wurden ja bewußt zu Werbezwecken die Wechstaben verbuchselt.

„Unser Schorf soll Döner werden. Mit vielen Wumenbliesen mit Blänsegümchen und einer Hosenrecke. Und endlich einem Mupersarkt!“

„Aber wir sind doch hier nicht in der Stärchenmunde“, hat er geantwortet.

„Sie steigern sich also wandhaft?“ fragte ich

„Ja so eine Änderung des B-Plans ist kein Schluckerzecken.“ entgegnete er.

„Na dann müssen die Leute die nächsten Jahre weiter auf Sohlen kitzen. Das ist doch alles kotlose Brunst.“ antwortete ich.

Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf die Predigt im nächsten Jahr – Ereignisse und Vorkommnisse wird es bestimmt genug geben.

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